Timo's "Kiebitzreihe"
  St. Pauli 2012
 
Moin...

Nur noch wenige Tage arbeiten und dann geht es los, meine 2. Teilnahme beim sehr starken Schach-Open des FC St. Pauli steht vor der Tür...

Während ich mich 2011 in der A-Gruppe noch mit 3,5 aus 9 durchaus zufrieden zeigte, möchte ich diesmal an die "Fleischtöpfe" (sprich lukrativen Preisgelder) der B-Gruppe. Meine Wertungszahlen (nach DWZ & Elo) müssten es knapp zulassen, das ich für diese Gruppe diesmal spielberechtigt bin (das war 2011 noch nicht möglich!)

Mittlerweile ist auch geklärt, das erfreulicherweise meine Ehefrau Simone ebenfalls im B-Turnier teilnehmen wird!

Das Turnier startet am 07.07., ab dann werde ich hier natürlich ausführlich darüber berichten...

Der Start ins Turnier...

verlief für Simone und mich recht unterschiedlich: während sich meine Ehefrau mit den schwarzen Steinen einem Jugendtalent vom SK Johanneum Eppendorf (Tim Meyerfeldt, noch ohne DWZ & Elo) nach großem Materialverlust geschlagen bekennen musste, lief es für mich als Erstem der Elo-Setzliste rund: mit Weiß konnte ich in einer positonellen Partie schnell Druck aufbauen und dem Gegner gleichzeitig kaum Gegenspiel zubilligen. Am Ende stand ein erfreulicher & schöner Sieg in 25 Zügen!

Hier die Partie dazu:

Timo Bücker - Stanislaw Frackowiak (Hamburger SK)

1. Sf3 Sf6 2. b3 b6 3. g3 Lb7 4. Lg2 e6 5. Lb2 Le7 6. 0-0 0-0 7. d3 c5 8. Sbd2 d6 9. e4 e5 10. Sg5 Sc6 11. f4 Sd7 12. Sh3 Tb8 13. Sf3 Lf6 14. f5 Se7 15. g4 h6 16. g5 hxg5 17. Sfxg5 Lxg5 18. Sxg5 Sf6 19. c4 Sc6
20. Tc1 Sd4 21. Lxd4 cxd4 22. De1 Sh5 23. Dh4 g6 24. Lf3 f6 25. Se6  1 : 0


Während Simone nun die "RESET"-Taste sucht und sicherlich auch findet (und drückt...), kann es für mich gerne so weitergehen...

Weitere Berichte und Partien(-fragmente) folgen sicherlich noch...

Der zweite Tag...

war aufgrund des überlebten Schlagermoves, der am Eröffnungstakt unmittelbar auf/um dem Heiligengeistfeld stattfand, wesentlich ruhiger...

Simone spielte mit Weiß gegen den Wilhelmsburger Senior Dieter Boxberger und verpasste diesem eine rückständige Bauernschwäche, um gegen diese zu spielen. Leider ging ihr aber im weiteren Partieverlauf eine Leichtfigur und etwas später somit auch die Partie verloren... Mit 0 aus 2 gilt es jetzt in Runde 3, gegen den Eppendorfer Jugendspieler Ryll einen neuen Anlauf zu nehmen...!

Ich selbst spielte mit Schwarz gegen Bad Zwischenahner Andreas Dürrenberger, der vor über 15 Jahren eine DWZ im Bereich 1900 hatte und jetzt als Wiedereinsteiger nach erst 8 Turnieren bereits wieder auf DWZ ca. 1730 datierte... Entsprechend wählte ich eine bedachte Spielanlage, in der es erst spät beim Übergang ins Mittelspiel zum ersten Kontakt der jeweiligen gegnerischen Figuren kam... Als sich dann ein schwerblütiges Schwerfiguren-Endspiel abzeichnete, trennten wir uns auf meinen Vorschlag hin leistungsgerecht Remis.

Hier die Partie dazu:

Andreas Dürrenberger (SV Bad Zwischenahn/Niedersachsen)  - Timo Bücker

1. Sf3 b6 2. g3 Lb7 3. Lg2 g6 4. 0-0 Lg7 5. d4 d6 6. c4 Sd7 7. Sc3 e6 8. e3 Se7 9. b3 0-0 10. Lb2 a6 11. De2 Db8 12. Tfd1 Da7 13. Td2 Tac8 14. a3 Da8 15. Sh4 Lxg2 16. Sxg2 e5 17. dxe5 Sxe5 18. e4 f5 19. f4 Sf7
20. Sd5 Sxd5  1/2 : 1/2

In Runde 3 erwartet mich nun das spannende Duell gegen meinen ehemaligen Trainingsschüler Jan Zumholz (SV Holstein Quickborn), der es mit interessanter Partieanlage und mutigem Spiel schaffte, in den beiden Startrunden gleich zwei wertungsstärkere Gegner zu besiegen. Mal sehen, ob ich seine Serie beenden kann... Für Jan jedenfalls freut es mich sehr, das er sich schachlich so gut entwickelt hat!

Bald gibt es mehr Infos zum weiteren Turnierverlauf, bis dann...

Alle guten Dinge sind...3:

Zumindest konnten Simone und ich in der 3. Runde beide voll punkten: Simone, weil ihr Gegner Ryll nicht antrat (also nach einer halben Stunde Warte-Karenzzeit kampflos), ich im interessanten Duell ehemaliger Trainer gegen ehemaliger Schachschüler nach langem, zähen und positionellen Kampf.

Mein ehemaliger Schachschüler Jan Zumholz hat zuletzt sehr gute Fortschritte gemacht und in den beiden ersten Runden des St.Pauli-Opens zwei Favoriten besiegt! Auch gegen mich war die Partie lange umkämpft, wenngleich ich ihm im frühen Mittelspiel zwei positonelle Bauernschwächen verpassen konnte, die nach weiterem zähem Spiel letztlich meinen Erfolg einbrachten...
Ich bin aber überzeugt davon, das Jan noch einiges Zählbares in diesem B-Turnier erreichen wird...

Hier nun aber erstmal die Partie:

Timo Bücker - Jan Zumholz (SV Holstein Quickborn)

1. Sf3 Sf6 2. b3 b6 3. g3 Lb7 4. Lg2  (Bis hier war die Partie mit meiner Auftaktrunde identisch, nun wich Jan ab...) 4...e5 5. 0-0 d6 6. d3 Le7 7. Lb2 0-0 8. Sbd2 Sbd7 9. c4 Te8 10. Dc2 Tb8 11. e3 (ich möchte d3-d4 vorbereiten) 11...Sc5 12. b4 e4 13. bxc5 exf3 14. Sxf3 cxd5 15. Tab1 d5?! (Der Zug ist taktisch zwar sehr raffiniert, da Schwarz irgendwie ...dxc droht, doch ich denke, ich fand nach längerer Überlegung die richtige Antwort...) 16. Lxf6! (Es fällt natürlich schwer, seinen schönen Fianchetto-Läufer aufzugeben, aber dafür gewinne ich entweder Material oder aber die schwarze Bauernstellung wird zerstört...) 16...gxf6 (vermutlich war 16...Lxf6 vorzuziehen) 17. cxd5 Lxd5 18. Txb8 Dxb8 19. Tb1 Dd8 (Nach 19. Da8 geschieht einfach 20. Se1 und Schwarz muss sich dann vom Läuferpaar trennen!) 20. Se1 c6 21. e4 Le6 22. Da4 (nun beginnt die weiße Aktivität gegen die schwarzen positionellen Schwächen...!) 22...Dc7 23. f4 f5 24. e5 (Ich möchte Schwarz natürlich möglichst wenig Aktivität und Gegenspiel einräumen und tausche deshalb nicht mit exf5) 24...Ld7 25. Da6 Tb8 26. Txb8+ Dxb8 27. Lxc6 (das erste Mehrmaterial wird eingeheimst...) 27...Lc8 28. Db5 28...Dc7 29. Ld5 Ld7 30. Dc4 Le8 31. Sf3 Db6 32. Db3 Da5 33. Db8 (Obwohl Weiß sicherlich Vorteil hat, muss man wegen der möglichen schwarzen Damenaktivität immer noch ein wachsames Auge haben...)
33...Ld8 (Mit Remisangebot, doch das war letztlich der entscheidende Fehler. Viel zäher ist noch das interessante 33...Da4!?, wonach Weiß erstmal den Sieg nachweisen muss...!) 34. e6! (Ich denke, die Stellung ist nun für Weiß gewonnen, egal wie Schwarz entgegnet...!) 34...Kf8 35. exf7 Lb5 36. Dd6+ Le7? 37. Dh6 #  1:0

Abschliessend hoffe ich, das ich in der weiteren Berichterstattung auch noch sehenswerte Partien
(-fragmente) von Simone beisteuern kann... Aber das wird sicher auch noch werden...

Morgen am Dienstag erwarten uns erstmal zwei Jugendtalente als Gegner: Kilian Pallapies (wieder einer vom SV Bad Zwischenahn) und  Joshua Rau (Schachunion Berlin).
Mal gucken, ob's dann auch wieder von etwas Zählbarem zu berichten gibt...
 
Runde 4

Dieser Dienstag ließ recht gut für uns: Simone konnte gegen den Berliner Jugendspieler Joshua Rau zunächst die gegnerische Rochademöglichkeit zerstören und dann in der Folge in gegnerischer Zeitnot und schwieriger Stellung einen Bauern gewinnen, um letztlich das Endspiel zielstrebig und sicher nach Hause zu bringen. Nähere Details und Partiefragmente hier:

Weiß (Joshua Rau): Kf1, Tg1, Lb5, Ld6, c5, e3, f5, g4
Schwarz (Simone): Kf7, Th3, La3, Lb3, b7, e4, f6, g5

Simone hatte gerade 34...Th3 gespielt, als Joshua in Zeitnot 35. Tg3? spielte und nach 35...Txg3 36. Lxg3 Lxc5 einen Bauern verlor und in ein schwieriges Läuferendspiel kam...

Weitere Züge später ergab sich nach Simones 45...Ld2 folgende Stellung:

Weiß (Joshua Rau): Ka2, Le2, Lf2, e3, f5, g4
Schwarz (Simone): Kc6, La4, Ld2, b5, e4, f6, g5

Es folgte nun die feine schwarze Endspielbehandlung mit 46. Lg1 Kc5 47. Kb2 Kb4 48. Lf2 Lc3+ 49. Ka2 Lb3+ 50. Kb1 Ka4 51. Kc1 b4 52. Lg3 Ka3 53. Ld6 Ka2 54. Lxb4 (...sonst wandelt der b-Bauer bald um!) 54...Lxb4 55. Lf1 Lc5 56. Kd2 Kb2 57. Lg2 Lb4+ 58. Ke2 Lc4+ 59. Kf2 Ld3 und Weiß überschritt in hoffnungsloser Stellung die Zeit!  0 : 1

Ich selbst musste gegen einen Spieler mit einer Eröffnungsauswahl antreten, die ich in den 90er Jahren selbst sehr gerne gespielt habe: 1. Sc3!?
Da ich aus eigener Erfahrung weiß, das der geneigte Sc3-Spieler eher zu taktischen Positionsbehandlungen neigt, war ich in meiner Partievorbereitung von Anfang an darauf bedacht, den Ball möglichst "flach" zu halten und dem talentierten Jugendspieler mit Weiß hier keine großen Angriffsperspektiven einzuräumen, was letztlich auch gut gelang und nach 20 Zügen in einer leistungsgerechten Punkteteilung mündete...

Mit 3 aus 4 bin ich jetzt im erweiterten Verfolgerfeld des B-Turniers, das zur Zeit alleine vom Rendsburger Daniel Burianek (Elo 1884) mit 4 aus 4 noch verlustpunktfrei angeführt wird...

Simone konnte sich jetzt mit 2 aus 4 im Mittelfeld platzieren und muss nun ein interessantes Vereinsduell mit meinem Ex-Schützling Jan Zumholz austragen, der heute nur sehr knapp und unglücklich dem LSVer Wolfgang Schwerdtfeger unterlegen war.

Ich selbst muss mit Weiß gegen den Bergstedter Thomas Meyer antreten und erhoffe mir nun natürlich mit Weiß meinen 3. Sieg im 3. Weißspiel...!? 
Mal sehen, ob's klappt...

Darüber wird dann demnächst an dieser Stelle natürlich berichtet...

Das Bergfest - bzw. Runde 5...

lief für Simone und mich ausgesprochen erfolgreich, wir konnten beide unsere Partien gewinnen...!

Aber der Reihe nach: Simone spielte mit Weiß gegen Jan (s.o.) eine Damenbauern-Eröffnung und war eigentlich mit einem frühen Remis einverstanden, doch Jan wollte lieber ein bisschen spielen und stellte dann im Mittelspiel durch eine Fesselung und einen Bauernangriff eine Leichtfigur ein, was Simone dann in der Folge sehenswert bis zum Matt führte...

Ich selbst versuchte mich mit Weiß wieder einmal mit einem Doppelfianchetto, diesmal allerdings mit frühem c2-c4 meinerseits und gegen einen Holländischen Aufbau á la f5, g6, Lg7, d6 (gemäß dem Leningrader System)... Es ergab sich ein kompliziertes Mittelspiel, was ich beim Übergang ins Endspiel dank meinem hervorragend postierten Se6 letztlich erfolgreich beenden konnte.

Simone hat sich nach dem schlechten Turnierstart jetzt mit 3,0 aus 5 gut erholt und ich finde mich mit z. Zt. 4,0 aus 5 in der Spitzengruppe und dem Verfolgerfeld des B-Turniers wieder...

Daniel Burianek aus Rendsburg hingegen zieht weiter seine Kreise und hat auch die 5. Runde gewonnen. Er führt das Feld nun mit verlustpunktfreien 5 aus 5 an, vor dem israelischen Newcomer Adi Zoabi, der es noch ganz ohne Elo und DWZ auf satte 4,5 Punkte bringt...

Schaun wir mal, was uns die ab morgen startende 2. Turnierhälfte so bringt...

Der Endspurt bzw. das Schlussdrittel beginnt...

Am Donnerstag schafften Simone und ich jeweils remis. Simone zeigte in einem ungewöhnlichen Eröffnungsverlauf eine gute Partieanlage und schaffte es, trotz Raumnachteil ihren Gegner (den zukünftigen Stader Jugend-Bundesligaspieler Tobias Vöge, Elo 1833, DWZ 1840) so beschäftigen, das dieser seinen kleinen positionellen Vorteil in eigener Zeitnot nur zur ausgeglichenen Position entwickelte. Am Ende stand dann in einem weiterhin spannenden Endspiel ein leistungsgerechtes Remis! Eine klasse Leistung von Simone!

Ich selbst stand da schon wesentlich deutlicher am Abgrund, nur mit viel Stellungsglück konnte ich mit den schwarzen Steinen eine kritische Position gegen Jürgen Olschok remis halten. 

Damit datierten Simone (3,5 aus 6) und ich (4,5 aus 6) nach 2/3 des Turnier mit mehr als 50 % in der Tabelle, was hoffentlich noch weiter ausbaufähig ist...

Am Freitag hatte Simone (diesmal mit den weißen Steinen) gegen einen weiteren DWZ-stärkeren Gegner (den Senior Rudolf Angeli vom Volksdorfer SK) anzutreten, doch diesmal war sie es, die mit der etwas unkonventionellen Eröffnungsbehandlung nicht gut klar kam... Am Ende gab es dann eine entsprechend deutliche Niederlage. Damit ist sie mit 50 % (3,5 aus 7) aber immer noch voll im Soll...

Ich sollte am Freitag erneut mit Schwarz antreten, diesmal gegen das Lübecker Urgestein Wolfgang Schwerdtfeger (Elo 1788). Nach einigen Zügen entstand die sog. Damenindische Verteidigung, in der ich bald beim Übergang ins Mittelspiel bereits ausgleichen konnte... Und nicht nur dies, meine Figuren erhielten plötzlich viel mehr Aktivität und ich kam vorteilhaft ins Spiel. Als mein Gegner dann auch noch einen Bauern einstellte, war die Partie praktisch technisch schon fast gewonnen. Nach einem weiteren Figurenverlust gab der Lübecker die Partie dann auf... Tatsächlich, es war geschafft: mein 1. Schwarz-Sieg in diesem Turnier!!!

Mit 5,5 aus 7 befinde ich mich nun auf dem 3. Platz mittem im Pulk der Leute, die gerne Turniersieger werden möchten... Mal schauen, wie es in den beiden Abschlussrunden noch so weitergeht...

Bald an dieser Stelle dazu mehr...! 

Die Vorschlußrunde...

lief ausgesprochen erfreulich für Simone und mich: Simone konnte mit den schwarzen Steinen gegen ihren unkonventionell und unorthodox eröffnenden Gegner Frank Stolzenwald (SF Hamburg, DWZ 1429), der immerhin schon einmal beim Haspa-Schachpokal in Bargteheide die C-Gruppe gewinnen konnte (!) in einer Kurzpartie den Sieg und vollen Punkt verbuchen.

In meiner eigenen Partie sah es beim Übergang von der Eröffnung ins Mittelspiel bestenfalls nach Remis für Weiß aus, von Initiative war keine Spur mehr zu sehen... Doch dann überschlugen sich die Ereignisse und Weiß konnte praktisch aus dem Nichts eine Höllen-Initiative ergreifen, während Schwarz wohl den Moment verpasste, das Spiel zu beruhigen...

Hier die Partie:

Timo Bücker - Daniel Burianek (SV Rendsburg, Elo 1884)

1. Sf3 Sf6 2. b3 e6 3. Lb2 Le7 4. g3 b6 5. Lg2 Lb7 6. d3 c5 7. 0-0 0-0 8. Sbd2 d5 9. Se5 Sfd7 10. f4 Sxe5 11. Lxe5 Sc6 12. Lb2 Lf6 13. Lxf6 Dxf6 14. Sf3 Tfd8 (So recht sonderlich viel habe ich mit Weiß aus der Eröffnungsbehandlung nicht herausholen können, aber das hab ich im Nimzowitsch-Larsen-Angriff schon ein paar mal so erlebt und auf einmal geht's dann turbulent los...) 15. c4 (zunächst aber einmal mit Remisangebot, da ich denke, Schwarz hat hier keine Sorgen...) 15...Se7 (...doch mein Gegner möchte gerne weiterspielen. Ein Remis hätte uns beide turniertaktisch noch gut im Rennen gehalten...) 16. Se5 Sf5 (Die Felderschwäche auf e3 ist natürlich eklatant und Weiß versucht natürlich, dies nicht zu seinem Nachteil ausufern zu lassen...) 17. Dd2 De7 18. cxd5 exd5 19. g4!? (Damit der wunde Punkt e3 entlastet wird!) 19...Sd6 20. Tae1 d4?! (im Nachhinein betrachtet wohl eher fraglich, schon bald erhält Weiß angenehmes Druckspiel...) 21. e3! (Wenn ich starke Initiative bekomme, kompensiert das sicherlich den schwachen Einzelbauern...) 21...dxe3 22. Txe3 (Schwarz muss schon langsam auf der Hut sein...) 22...Dc7 23. Lxb7 (vielleicht gab es hier auch andere, noch stärkere Angriffsideen...) 23...Dxb7 24. Dg2 Dc7?!
(Das kann nicht gut sein, nun bekommt Weiß in nur wenigen Zügen sehr starkes Spiel!) 25. Tfe1! (Ein guter Zug, der Druck auf der e-Linie macht!) 25...f6 26. Sc6! (Der Springer steht dort unangenehm1) 26...Tf8 27. Te7 Dc8 28. Dd5+ Kh8 (Wohl noch das Beste für Schwarz, der sich bereits in großer Not befindet...) 29. Dxd6 (Wohlweislich genommen, obwohl nun in Zeitnot einige Damenschachs auf mich einprasseln und Schwarz zumindest Material nicht schlechter damit fährt... Aber der weiße Druck bleibt in der Stellung erhalten!)
29...Dxg4+ 30. Kf2 Dh4+ 31. Ke2 Dxh2+ 32. Kd1 Dxa2 33. De6 Db1+ 34. Ke2 Dc2+ 35. Ke3 Dg2 36. De4 Dg3+ 37. Kd2 h5 38. Te2 (Das Schlimmste ist nun für Weiß überlebt, nun kommt Weiß wieder mit Druck ans "Ruder" zurück...) 38...f5 39. Dh1! (Ein druckvoller Zug, der in Zeitnot mutig den f-Bauern aufgibt!) 39...Dxf4+ 40. Kc2 h4 (Nun war es für Schwarz, mittlerweile auch mit wenig Zeit ausgestattet, nicht einfach zu finden, wie man hier weiterspielen soll und tatsächlich erweist sich das weiße Druckspiel bald als zu stark!) 41. Se5! (Ein Wahnsinnsspringer, der hier aktiviert wird und einiges droht!) 41...Tf6 42. Th2! (Das fand ich noch stärker als die sofortige Springergabel mit Turmgewinn auf a8!) 42...Th6 (Ja, guter Rat ist hier für Schwarz schon ziemlich teuer, es drohte einfach weißes Spiel auf Matt!) 43. Dxa8+ Kh7 44. Dg2 Dg3 45. Df2 f4 46. Tg2 Th5 47. Txg3 hxg3 48. Dxf4  1 : 0  (Tja, so bringt Schach Spaß!)

Simone hat vor der Abschlussrunde nun bereits ihr Ziel (mind. 50 %) mit 4,5 aus 8 erreicht und gegen den Favoriten Peter Lasch (FC St. Pauli, Elo & DWZ über 1800) ist jetzt alles Zugabe, was noch so kommt...

Ich selbst habe es (mit jetzt 6,5 aus 8 und dem bisher geteilten 2./3. Tabellenplatz) in der Hand, gegen das führende Jugendtalent Martin Kololli (ein U12-Spieler !!! vom Lübecker SV) mich mit einer weiteren guten Partie in die Preisränge zu spielen... 

Schauen wir einfach mal, was die Schlussrunde so für uns bereit hält...

Morgen gibt es dann also die letzten Details über das Turnierende des sehr lohnenswerten Schachevents am Millerntor zu berichten...

Also, bis bald...

Die Abschlussrunde...

Sowohl für Simone (in der Kategorie Damenpreis) als auch für mich (in der Hauptwertung) ging es noch um Preisgelder. Während Simone nur noch Außenseiterchancen darauf hatte und auf jeden Fall etwas Zählbares brauchte (bei entsprechenden Ergebnissen ihrer Konkurrentinnen), war für mich das Preisgeld bereits greifbar nahe: ein Remis würde bereits genügen, um sich auf jeden Fall unter den ersten Fünf zu platzieren...

Neben dem führenden U12-Talent Martin Kololli (vom Lübecker SV), der einen halben Punkt Vorsprung hatte, konnten sich auch noch der Israeli und Schach-Newcomer Adi Zoabi sowie ich selbst (bei einem Sieg mit Schwarz über Martin Kololli) Chancen auf den Turniersieg ausrechnen...

Da ich mein Turnier- und Stellungsglück während des Turniers aber schon reichlich strapaziert hatte, legte ich es nun sicherheitshalber nicht mehr auf ein gewagtes Spiel um den Turniersieg an, sondern bot gegen das Lübecker Jugendtalent frühzeitig die Punkteteilung an, was ihm und auch mir ein sehr stattliches Preisgeld sicherte!

Nun hätte der Israeli Adi Zoabi der Nutznießer unseres Kurzremis sein können, doch tragischerweise machte sich der Weckruf seines Handys bemerkbar, so das er aus diesem Grund die Partie gegen den Bad Segeberger Wolfgang Reher verloren geben musste! Trotzdem hat er aber ein sehr gutes Turnier gespielt und sollte sich durch dieses Missgeschick nicht allzu sehr betrüben lassen!

Somit erzielte ich 7 Punkte aus 9 Partien und einen 2. Platz, mit dem ich natürlich sehr zufrieden war!

Simone verlor leider ihre Schlußrunde gegen den favorisierten St. Paulianer Peter Lasch, kann letztlich mit ihren 50 % (4,5 aus 9) aber auch zufrieden sein. Damit konnte sie zumindest ihr Vorjahresergebnis (4/9) verbessern.

Die A-Gruppe wurde von GM Niclas Huschenbeth (Hamburger SK) im Foto-Finish vor dem jungen spanischen IM Cuenca Jimenez gewonnen. Beide erreichten stattliche 7,5 aus 9. Der Bronzerang ging an IM Michael Kopylov vom SK Norderstedt, der genauso wie der Vierte GM Ehsan Ghaem Maghami (spielt in der 1. Bundesliga für den Hamburger SK) mit 7,0 aus 9 das Turnier beendete.
Fünfter wurde Neu-HSKler und Neu-Bundesligaspieler Rasmus Svane. Das Lübecker Talent brachte es ebenfalls auf sehr starke 7,0/9!

Nun ist ein sehr gutes Turnier in toller Millerntor-Atmosphäre wieder zuende!!! Eine Teilnahme hieran lohnt sich wirklich, ein absoluter Turniertipp !!!

Bis die Tage
Euer Timo




 




 



 
 
  Heute waren schon 21 Besucher (32 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden