Moin,
vom 13.-16.5.2010 ist es wieder soweit, der Bargteheider Haspa-Schachpokal geht in eine neue Auflage...
Es haben sich bereits wieder über 200 Teilnehmer angemeldet, die in zwei Leistungsgruppen ihre Besten ermitteln...
Nach zwei zuletzt sehr erfolgreichen Auftritten in der B-Gruppe (2009 5,5 aus 7, 2008 5 aus 7, insgesamt 14 Partien ohne Niederlage) suche ich nun 2010 mit der Teilnahme in der A-Gruppe die stärkste, sportliche Herausforderung. In dieser Gruppe werden laut Anmeldeliste (kurz vor Turnierbeginn) immerhin 5 IM (Internationale Meister) an den Start gehen.
Hier kann es für mich nur darum gehen, nicht die sog. rote Laterne mit nach Kayhude zu schleppen...
Sobald das Turnier startet, wird in dieser Rubrik natürlich darüber berichtet werden...
In der Auftaktrunde bekam ich Michael Faika vom Hamburger SK zugelost (Elo 2093, DWZ 2087). Ich hatte mit Schwarz zu spielen und es entstand nach 1. e4 g6 2. d4 Lg7 usw. ein interessanter Eröffnungsverlauf. Beim Übergang ins Mittelspiel wählte ich aber leider ein falsches Abspiel, welches mich statt auf Remiswege auf einen forcierten Verlustweg brachte. Michael Faika verwertete das dann auch sicher zum Sieg.
In Runde 2 bekam ich Thomas Becker (Barmbeker SK, Elo 2018, DWZ 1937) zugelost. Mit Weiß spielend opferte ich in der Eröffnung einen Bauern, den mein Gegner zunächst verteidigte, sich aber auch in eine passive Verteidigungsstellung gedrückt sah. Meine Figuren zeigten sich immer wieder aktiv, während Becker mit Schwarz bemüht war, die Stellung zusammmen zu halten. Zwar verlor er beim Übergang ins Endspiel seinen Mehrbauern wieder, doch die Partie wurde dann im Turmendspiel mit je 2 Bauern remis gegeben.
Damit erzielte ich in Runde 2 dieser starken A-Gruppe erstes Zählbares und das Ziel kann weiter nur heißen, hier nicht mit der roten Laterne nach Kayhude abzureisen...
In Runde 3 darf ich mit Schwarz gegen den mehrfachen Jugend-Landesmeister und St. Pauli-Fan Joschka Marx (SF Bad Segeberg, Elo 2027, DWZ 1956) antreten. Werde wohl mein Pauli-Cap aufsetzen und gucken, was passiert...
Und in der Tat lief es im St.Pauli-Duell gegen Joschka für mich mit Schwarz ganz gut. Sogar so gut, das ich zweimal gewinnträchtige Fortsetzungen auf dem Brett hatte, die ich aber leider nicht spielte.
So konnte sich Joschka doch noch gegen meinen drohenden Angriff wehren und zunächst in ein Turmendspiel und später in ein Bauernendspiel abwickeln, welches dank jeweils gedeckter Freibauern Remis endete.
In Runde 4 spielte ich gegen den Langenhorner Senior Dr. Ulrich Thießen (Elo 2040, DWZ 2021) und nach munterem Eröffnungsverlauf, der aus der Holländischen Verteidigung (1. d4 f5) entstand, wurde die Partie in einem komplizierten Mittelspiel ebenfalls Remis gegeben.
Somit hatte ich nach dem 2. Turniertag zufriedenstellende 1,5 Punkte aus 4 Partien auf der Habenseite...
Und auch der 3. Turniertag mit den Runden 5 und 6 verlief für mich persönlich erfolgreich: gegen die favorisierten Spieler Jörn Debertshäuser (Hamburger SK, Elo 2071, DWZ 1981) und Michael Kurth (Hamburger SK, Elo 2042, DWZ 1932) konnte ich in schwierigen Endspielen ebenfalls jeweils Remis erreichen, so das ich vor der Abschlußrunde nun bei 2,5 Punkten aus 6 Partien stehe.
In der Schlußrunde geht es nochmals gegen einen sog. "Elo-Brocken", diesmal heißt der Gegner Rene Kramps (Königsspringer Iserlohn, Elo 2112, DWZ 2010). Mal gucken, wie ich mich gegen diesen Favoriten zur Wehr setzen kann...
Auch die 7. Runde hielt wieder eine spannende, packende Partie für mich bereit. Nachdem ich in der Eröffnung wohl etwas ungenau spielte, konnte mein Gegner zunächst einen Mehrbauern erobern und eine dauerhafte Druck-stellung aufstellen. Ich hatte mich mit den schwarzen Steinen lange arg zu verteidigen, doch letztlich siegte der deutliche Favorit doch nach ca. 3 1/2 Stunden Spielzeit.
Somit beendete ich das Turnier mit 2,5 Punkten aus 7 Runden auf dem 70. Platz unter letztlich 84 Teilnehmern. Erfreulicherweise war frühzeitig klar, das ich die rote Laterne nicht mit nach Kayhude werde nehmen müsse und am Ende durfte ich mich über 7 interessante Partien, davon 5 Remis (und nur 2 Verluste!) gegen durchweg deutlich favorisierte Gegnerschaft sowie einen DWZ-Zugewinn von +23 (von 1768 auf dann 1791) und einen Elo-Zugewinn von +5 (von 1893 auf 1898)freuen.
Auch die Rahmenbedingungen dieses hervorragend organisierten Turniers waren mal wieder bestens, so das eine Teilnahme uneingeschränkt nur empfohlen werden kann!
Gewonnen hat das Turnier übrigens Harald Schmidt (aus Eichede, spielt für den Lübecker SV, Elo 2416) mit 6 Punkten aus 7 Runden.
Der 2. Platz geht mit 5,5 Punkten an den dänischen IM Rasmus Skytte (vom Aarhus SK, Elo 2401) und den Bronzerang konnte sich Dusan Nedic vom SV Eidelstedt HH (Elo 2362) mit ebenfalls 5,5 Punkten sichern.
Der schleswig-holsteinische Landesmeister Aljoscha Feuerstack (vom SK Norderstedt, Elo 2371) erreichte mit ebenfalls 5,5 Punkten einen guten 5. Platz.
Die B-Gruppe des Turniers wurde überraschend vom Elmshorner Roland Falke (DWZ 1631) mit 6,5 Punkten aus 7 Runden gewonnen.
Platz 2 der B-Gruppe ging wie schon im Vorjahr mit 6 Punkten an den Barsbütteler Valentin Andris (DWZ 1811) vor Ralf Begier (vom Volksdorfer SK, DWZ 1771), der 5,5 Punkte erspielte und zudem "Buchholz-König" wurde (es also stets mit der erfolgreichsten Gegnerschaft zu tun hatte...).
Nun bleibt nur noch, sich auf das nächste Schachturnier zu freuen...