Timo's "Kiebitzreihe"
  Schachansichten
 
Diese Rubrik werde ich von Zeit zu Zeit nutzen, um persönliche Ansichten zu Schachthemen darzustellen...


Aufstellungsunsitte

In verschiedenen Landesverbänden bzw. Bezirken hat sich in den letzten Jahren die Unsitte eingeschlichen, den Kader durch Strohleute "aufzupimpen", damit eigentliche Stammspieler als Reservespieler ausgewiesen werden und so auch das rangniedrigere Vereinsteam nach Bedarf verstärken zu können. So leider auch im Schachbereich der Bezirke und des Landesverbandes Schleswig-Holsteins...

Einige Landesverbände und Schachbezirke habe aber nachvollziehbar und erfreulicherweise hiergegen bestimmte Maßnahmen ergriffen, wie z. B., dass kein über 200 DWZ-Punkte schwächerer Spieler im Kader vor einem entsprechend stärkeren Spieler gemeldet werden darf. Denkbar wäre auch, dass Aufstellungen durch bestimmte DWZ-Stichtage automatisch vom Verband/vom Bezirk generiert werden und es somit gar keien Aufstellungs- bzw. Kaderwahl, sondern eine strikte Vorgabe gibt.

Möglich wäre auch die Streichung von Spieler, die offensichtlich als Strohleute oder inaktive Leute eingesetzt werden sollen. Gibt solche Handlungsoptionen wie die Streichung, so sollten sie aber auch entsprechend wahrgenommen werden. Gut denkbar wäre auch, dass man sog. "inaktive" Spieler nicht melden darf bzw. wenn man diese meldet, dann mind. einen Saisoneinsatz für das entsprechende Team nachweisen muss, um einer entsprechenden Sanktionierung zu entgehen...

Es gibt sicherlich auch noch andere Optionen, um die Problematik sinnvoll in den Griff bekommen zu können, doch die Erfahrung zeigt leider, dass aus der jeweiligen eingeschränkten Vereinsperspektive hier nicht mit der Vernunft und Einsicht der handelnden Vereinsfunktionäre zu rechnen ist, weshalb es wohl notwendigerweise entsprechender Verbands- bzw. Bezirksregulierungen bedarf.

Aber hier stößt man auf das nächste praktische Problem, nämlich auf den Tatbestand, dass solche Angelegeheiten zumeist nur ungern in Angriff genommen werden, weil sie unpopuläre Entscheidungen darstellen. Aber wie heisst es doch so schön: von nix kommt nix und wenn man nichts angeht, verändert sich auch nicht...!



Ligareform in Schleswig-Holstein

Es ist ja alles schön und gut, wenn man meint, man müsse die Anzahl der Verbandsligen von 3 auf 2 reduzieren, um wieder die Anzahl der sonntags spielbereiten Teams vollständig erfüllen zu können... Man könnte natürlich auch darüber nachdenken, in allen Schachbezirken des nördlichen Bundeslandes den Sonntag als Spieltag einzuführen, aber das ist ja wiederum noch eine andere Sache, die aber zumindest das o.g. Problem sicherlich reguliert hätte...

Wenn man sich jetzt also für eine Neugliederung entscheidet, dann aber doch bitte nicht so, das in der einen Liga nur strukturschwache Gebiete vertreten sind und sich in der anderen (wohlgemerkt gleichberechtigten!) Staffel die Metropolen Kiel & Lübeck ballen...! So kann's doch nun wirklich nicht gehen..., zumal die Teams in den strukturschwachen Gebieten nun viel mehr KM zu fahren haben als die Teams der "Metropolen"-Stafffel...

Jetzt ist also eine Einteilung nach Nord/West und Süd/Ost geplant, was schon schwer erklärbar ist, weil S-H als Bundesland eher lang als breit ist, also eine Einteilung nach Nord und Süd (ohne West- und Ostaspekte) viel sinnvoller erscheint.
Als Schnittpunkt würde man dann wohl so ca. die Höhe von Neumünster ansetzen, die je nach Bedarf mal der Nord- und mal der Südstaffel zugeordnet werden könnten...

Noch scheint das Ende dieser Diskussion aber noch nicht erreicht und die ersten Proteste sind bereits beim dafür zuständigen Schiedsgericht eingegangen...

PS: Nun also doch die wohl einzige vernünftige Aufteilung: nach Nord (mit Kiel) und Süd (mit Lübeck)!



Spielbeginn

In keiner anderen Sportart/Spielart ist es denkbar, das zum "Anpfiff" der/die Spieler sich nicht am/auf dem Spielfeld befinden!
Im Schach mutet es schon geradezu an, dass man sogar 59 Minuten zu spät (= nach dem eigentlichen Veranstaltungsbeginn - sprich Partiebeginn) zum Ort des Geschehen kommen kann, ohne das dies nachteilige Folgen für den Spieler hätte...

Stattdessen beruft man sich auf erschwerte Anreise wetterbedinger Art oder sonstige Geschichten...

Will man Schach wirklich im Rampenlicht seriöser Sportveranstaltungen sehen, so wird man neben den diskussionswürdigen Dopingkontrollen auf höchster Ebene sicherlich auch nicht um eine nachvollziehbare, pünktliche Startzeit herumkommen.

Nun zum zweiten Thema...

Doping im Schach

Dieses Thema ist sicher auch streitbar und es ist auch schon vieles darüber geschrieben worden, doch eines geht meines Erachtens GAR NICHT: das Profis wie Ivantschuk, wenn sie sich einer Dopingkontrolle verweigern (o.ä. geraten) mit "Samt-Handschuhen" behandelt werden, während Amateure konsequent sanktioniert werden.
Ein gleiches Maß sollte schon gewährleistet sein, um die ganze Doping-Debatte nicht zu einer einzigen Farce verkommen zu lassen.

Gerade Profis müssten deshalb konsequent behandelt werden, gerade da, wo es auch um viel geht...!

Das 3. Thema ist auch durchaus interessant...

Rückzüge vom Spielbetrieb

In den oberen Spielklassen des Schachverbandes ist es nun ja schon fast Usos geworden, ein Team vom Spielbetrieb abzumelden, aus welchen Gründen auch immer.

Meines Erachtens unterstreicht es nur, das es im Schach überhaupt nichts bringt, sich das Vereinsgefüge durch allzu Sponsor-abhängige Zahlungen kaputt zu machen. Kaum einer der Bundesligisten verschafft z. B. zahlreichen eigenen Talenten die Möglichkeit, in den höchsten Spielklassen Erfahrungen zu sammeln. Stattdessen heißt es hier nur: immer schneller, immer besser, immer weiter...

Das Ende vom Lied (oder besser Leid) ist dann oftmals, das sich das "normale" Vereinsmitglied gar nicht mehr so recht mit dem Verein und dessen Vereinspolitik identifizieren mag...

Ob das dann wirklich das glücksbringende Ergebnis von allem sein soll???

Das vierte Thema lautet...

Jugendförderung

Leider versteht nicht jeder Schachspieler, das es absolut notwendig ist, Jugendförderung in einem Schachverein zu betreiben, damit dieser Verein langfristig keine Mitgliederprobleme bekommt. Und da sollte es auch nicht an den dafür eingesetzten Geldern mangeln, wenn man nicht eines Tages alleine am Schachbrett sitzen möchte, weil ja die anderen ehemaligen Mitspieler (z. B. aus Altersgründen) das Schachspielen im Vereinsbetrieb bereits aufgegeben haben...

Das sollte jeder mal überdenken, der sich engagiert und initiativ in einen Schachklub einbringen möchte...

Nun (nach Abschluß der Saison 2009/10) ist es Zeit für das 5. Thema dieser Rubrik:

Das Hick-Hack um Auf- und Abstieg

Meines Erachtens ist die bisherige Regelung nicht definiert genug. Mein Vorschlag wären bei z. B. mehreren punktgleichen Teams, das diese untereinander im Kreuztabellen-Verfahren bewertet werden und dann die beiden besten Teams um den Aufstieg bzw. die beiden schlechtesten Teams ggf. um den Abstieg stechen müssen.

Das hätte den Vorteil, das sich die Stichkampf-Procedur um Auf- bzw. Abstieg auf lediglich einen auszutragenden Kampf reduziert.

Ein weiterer, wesentlicher Punkt in dieser Frage ist der Umgang mit Mannschaftskämpfen: neigt sich die Saison zu Ende, so werden oftmals wenig umkämpfte 4-4 zwischen zwei Teams eingestreut, um so das angestrebte Ziel (meist Klassenerhalt, aber gelegentlich auch Aufstieg) zu erreichen. Das ist im sportlichen Sinne absolut UNGENÜGEND. Gute Vorschläge, um dieses vorzubeugen, ist ab Verbandsliga aufwärts die Pflicht zu fordern, Partieformulare an den Landes-Turnierleiter einzusenden und die letzte Runde als Zentralrunde für alle an einem Ort stattfinden zu lassen! Zwar bedeutet dies einiges an organisatorischer Mühe, aber dafür wird der geregelte und ordentliche Ablauf einer Saison gewährleistet!!! Zumal man leider nicht genügend Schiedsrichter im Landesverband besitzt, diese in brenzligen Spielen auf Landesebene einzusetzen.

Große Teile der zweiten Saisonhälfte in der Schach-Landesliga SH in der Saison 2008/09 &
das Beispiel Wrist-Bad Schwartau in der Jugendlandesliga-Saison 2008/09 haben m.E. mit aller Deutlichkeit gezeigt, das hier dringender Handlungsbedarf (nicht nur im Jugendbereich!) 
besteht!!!
 
 
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